Gibt es so viele Tourenfahrer?
Und ich selber habe die Gunst der Stunde genützt, mich mal wieder ausgiebig mit dem Tourenfahren zu beschäftigen. So habe ich bewusst etwas schwierigere Aufstiegspassagen gesucht, in denen ich üben musste, mit den Skis richtig aufzutreten und Halt zu finden. Auch habe ich die "Spitzkehren" geübt und hoffe damit, für die nächste Saison gerüstet zu sein.
An Weihnachten habe ich seit langem mal wieder eine Tour genossen. Und ehrlich gesagt, war es von der Empfindung her die schönste, die ich je erlebt habe. Früher war ich immer mit Tourenfahrern unterwegs, die ein Tempo anschlugen, das ich nie zu halten vermochte. So fühlte ich mich ständig gestresst, weil ich ja diejenige war, die immer als Letzte den Berg erreichte. Wer kennt es nicht? Als Nachzügler kommt man zu seinen Kollegen, die gerade einen kurzen Halt eingelegt haben und offensichtlich auf einen warten. Hat man dann aufgeschlossen, machen sie sich sofort weiter. Ein Horror-Szenario, wenn ich mir das heute überlege. Und ich frage mich, wie ich mir das so oft antun konnte.
Doch an Weihnachten war das anders. Mit einer Freundin und ihrem Mann bestieg ich die Hagleren. Das war vom zeitlichen Aufwand her kein Mordsstück und passte perfekt als "Einsteigstour" für mein "Comeback". Vor allem aber schätzte ich, dass der Mann in der Gruppe seines Schrittes davonzog ohne uns zu stressen. Und meine Freundin und ich nützten den Aufstieg, um spannende Gespräche zu führen und spürten damit kaum, dass wir aufstiegen und zwischendurch auch mal etwas fester "schnaufen" mussten. Ja, so stelle ich mir das vor. Und genau so habe ich es jetzt auch auf der Frutt erlebt, als ich mit den Tourenskis unterwegs war. Meditativ.
Und nun weiss ich, dass ich mich nie mehr zu solchen Unternehmen hinreissen lassen werde, auf die ich schon im Vorfeld nervös bin und bei denen ich nichts tue als zu leiden.