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Und nun?
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Wiedersehen, lieber Blog

19. Mai. 2020, Keine Kommentare
Über lange Zeit war mir der vorliegende Blog ein treuer Begleiter. Ein Platz, an dem Kreatives entstehen konnte und auch mal Dampf abgelassen werden durfte.

In den letzten Wochen habe ich die Website www.fabiennewey.ch aufgebaut und möchte damit das während zwei Jahren Weiterbildung und 46 Jahren Lebenserfahrung Gelernte weitergeben. Dazu gehört auch ein Blog. Und darum heisst es hier jetzt 'Wiedersehen, lieber Blog'. Natürlich wird der Senior nicht aus dem Verkehr gezogen, nur wird er nicht mehr aktiv gepflegt.

Ich freue mich auf deinen Besuch auf www.fabiennewey.ch.

Ein Gefühl von Nutzlosigkeit

2. Mai. 2020, Keine Kommentare
In der meisten Zeit während der Ausnahmezeit gelang es mir sehr gut, mich zu beschäftigen. Ja, ich sah die Zeit als gewonnene Zeit, als geschenkte Zeit. 

Nachdem ich aber wegen vorherrschender Kurzarbeit nur sehr wenig Arbeitseinsätze hatte in den vergangenen Wochen, hat sich bei mir immer stärker ein Gefühl von Nutzlosigkeit aufgemacht. Da gibt es in verschiedenen Branchen Menschen, die sich kaum wehren können vor Arbeit. Und da bin ich: oftmals in der Liegestellung mit einem Buch vor der Nase. Ist das nicht etwas speziell, ein solches Leben zu führen?

Ich glaube, das sind tiefe Muster, die da hochschwappen. Muster, die uns sagen, dass man zum Arbeiten auf der Welt ist und nicht zum Faulenzen. Ja, in meine Gefühlslage von Nutzlosigkeit hat sich auch oft ein schlechtes Gewissen gemischt. Und das, obschon ich ja nichts dafür kann, dass dieses Sch….-Virus uns das Leben schwer macht. 

Und dann kommt hinzu, dass sich irgendwann dann wie etwas Lethargie breitmacht und man plötzlich für kleinste Arbeiten zu faul wird. Es ist ein Teufelskreis. 

Und nun hoffe ich, dass ich bald meine alte Energie wieder zurückerhalte. Dass ich im Beruf wieder gefordert und gebraucht werde, und dass sich damit mein Selbstbewusstsein wieder etwas stärkt. Dieses stürzt langsam aber sicher Stufe um Stufe in den Keller hinab.

Ein wenig asiatisch in der Stube

2. Mai. 2020, Keine Kommentare
Ich weiss ja nicht, wie es euch ergeht momentan. Kocht ihr immer noch fleissig vor euch hin? Seid ihr noch voll der Motivation, jeden Tag ein neues Rezept auszuprobieren oder lange Zeit in der Küche zu stehen? Man hört es ja überall, aktuell wird mehr Zeit in der Küche verbracht als in normalen Zeiten. 

Ich stehe definitiv auch mehr in der Küche. Es macht mir Freude, mehr Zeit fürs Kochen einsetzen zu können. Immer mal wieder etwas auszuprobieren, macht Freude. Und dennoch hatte ich letzte Woche richtige Entzugserscheinungen, was die asiatische Küche betrifft. Nun könnte ich mir natürlich so ein rotes Thai-Curry auch selber kochen (habe ich auch), aber so, wie's beim Asiaten schmeckt, bringe ich's halt nicht hin.

Und so habe ich mir heute mit meiner Mutter ein feines chinesisches Nachtessen ins Haus geholt. Gott sei dank habe ich nach längerer Suche in der Region einen tollen Chinesen gefunden, der für uns heute so ein richtiges Festmahl gezaubert hat. Dazu ein feines Glas Wein, ein schön gedeckter Tisch. Fast mutete es an, dass wir in einem Restaurant sitzen. 

Es sind wenige Dinge, die mir aktuell so richtig fehlen, aber das feine Essen im Restaurant gehört definitiv dazu.

Und nun nehme ich mir vor, diese speziellen Auszeiten am heimischen Stubentisch des Öfteren zu zelebrieren.

Bist du schon komisch oder stehst du noch zu dir?

2. Mai. 2020, Keine Kommentare
Ein komischer Titel, ich weiss. Aber jüngst hatte ich mal wieder das Gefühl, eher komisch und vielleicht auch kompliziert zu sein. Bald schon steht das Abschlussmodul meiner Weiterbildung an. Da stellt sich natürlich bald einmal die Frage, wie man übernachtet. Und ganz ehrlich? Ich habe Horror vor Massenschlägen und bevorzuge es, ein Zimmer für mich alleine zu haben.

Ich bin dann immer voller Bewunderung für alle, die völlig unkompliziert darin sind, mit egal wem das Zimmer zu teilen. Ich bin weit davon entfernt. Und dann bin ich hin und hergerissen zwischen der Entscheidung, ob ich komisch wirken will, aber dafür für mich einstehen, oder ob ich mit der grossen Masse schwimme und halt irgend einen Kompromiss eingehe.

Nun - ich habe mich für die erstere Variante entschieden. Ganz nach dem Motto: für mich einstehen, zu mir stehen und dafür schauen, dass es mir gut geht. Gerade in Zeiten, in denen es mit meinem Schlaf wieder mal schwierig ist, schätze ich es umso mehr, dass ich nachts machen kann, was ich will. D. h. ich lese dann vielleicht zu später Stunde noch oder was auch immer.

Und nun denke ich, ein grosser Vorteil des Älterwerdens ist schon, dass man seine eigenen Bedürfnisse erkennt und sich vermehrt auch dafür einsetzt.

Ein gekrönter Geburtstag

25. Apr. 2020, Keine Kommentare
Es hat gedauert, bis es wieder einen Eintrag zu lesen gibt. Ja, manchmal sprudeln sie: die Gedanken. Manchmal aber auch, da stecken sie fest wie Gummi. Und daneben habe ich noch intensiv an meinem Herzensprojekt www.fabiennewey.ch gearbeitet. Das hat mich jetzt auch noch zeitlich etwas beansprucht. 

Vor einer Woche durfte ich einen wahrlich gekrönten Geburtstag feiern. Gekrönt, fragt sich vielleicht die eine oder der andere. Ein Geburtstag ganz im Zeichen von Corona (Krone). Aber für alle, die jetzt gleich in Mitgefühl versinken: Es war überhaupt nicht schlimm. Gar nicht. Von morgens bis abends durfte ich viele Aufmerksamkeiten geniessen, startete mit einem Churer Surprise-Basket, genoss eine herrliche E-Bike-Tour und fand am Schluss noch einen überfüllten Milchkasten vor zu Hause. Es gab Zeichen, mit denen hätte ich nie gerechnet. 

Meine Party fand dann in etwas kleinerem Rahmen statt. Meine Mama und ich genossen einen gemütlichen Tischgrillabend (mit viel Rauch), mit leckerem Essen und einem feinen Glas Wein. Und so ging auch dieser Geburtstag vorüber - und noch Tage später gelangte immer mal wieder eine kleine Überraschung zu mir. 

Und nun danke ich auf diesem Weg allen, die an meinem Tag an mich gedacht haben. Es ist so schön, dass aus Geburtstagsgrüssen auch wieder längere Konversationen entstehen und Kontakte wieder aufleben.

#stayhome

11. Apr. 2020, Keine Kommentare
#stayhome ist momentan in aller Munde. Und zugegeben - es wird wohl nicht einfacher mit der Zeit. Die Wünsche, dies oder das zu tun, werden grösser. Auch hat man die eigenen Wände vielleicht langsam aber sicher satt. Man vermisst Familie, Freunde, soziale Kontakte. Doch es wird absehbarer. Zwar ist aktuell noch überhaupt nicht klar, wie die Massnahmen gelockert werden sollen, aber doch dürfen wir uns auf eine kleine Änderung einstellen, denke ich. Und auch hier hat die Medaille eine Kehrseite; eine positive. Wir dürfen Vorfreude geniessen. Und Vorfreude ist doch bekanntlich die schönste Freude. 

Auch wenn das aktuell noch weit entfernt scheint, ist es wohl gerade jetzt entscheidend, dass wir uns an die uns auferlegten Massnahmen halten. Es wäre wohl fatal, wenn jetzt jeder für sich die Regeln zu lockern beginnen würde. Sich nicht mehr an die Vorgaben halten würde. Man spürt: Die Leute zieht's nach draussen, und der enge Radius ist nicht mehr so beliebt. Aber genau jetzt gilt es, kreativ zu sein. Kreativ sein im kleinen Rahmen. Und nicht mit Wanderungen, mit Biketouren, mit Ausflügen zu riskieren, dass unser Lockdown noch länger dauert.

Bei mir sind dieses Jahr die Skitage definitiv zu kurz gekommen. Die eigentliche Skisaison startet bei mir ja jeweils im März und endet zum Saisonende hin. So fehlen mir geliebte Stunden im Schnee. Heute habe ich daher im Grünen gecarvt und geskatet. Wie ich das gemacht habe? Mit Inline-Skates. Den leicht steigenden Weg habe ich mit simulierten Skating-Stockstössen absolviert und - getreu dem Motto des Langlauflehrers - jeden Zug mit dem Schuh möglichst lange "ausgestrichen". Der Rückweg erfolgte dann jeweils in Carvingmanier mit wunderbaren "Kürvlis" - fast wie im Schnee. 

Und nun kann auch ich mir die Realität natürlich nur schönreden. Carving auf dem Asphalt ist nicht gleich Carving auf der Piste. "Luftstockstösse" sind nicht gleich echte Stösse auf der Loipe. Aber gerade jetzt gilt es, aus der Situation das Beste zu machen. Und das gelingt uns allen. Denn - wir verfügen doch im Verhältnis zu anderen doch noch über sehr viel Freiheit.

Danke für deine Freundschaft

10. Apr. 2020, Keine Kommentare
Irgendwie hat dieses Ostern für mich heuer fast etwas von Weihnachten. Es ist emotionaler, es ist anders, es ist speziell. Für einmal ist Ostern nicht gleich das erste Mal an den Vierwaldstättersee. Es ist auch nicht gleich ein paar Sulzschneeschwünge in Zermatt oder auf der Frutt. Es ist nicht gleich ein feines Nachtessen in einem Restaurant oder ein erster Coupe auf einer Gartenterrasse.

Doch es dünkt mich, als ob uns der liebe Gott und seine Helfer auf ihre Weise für unsere eingeschränkte Freiheit entschädigen wollen. Mit Wetter, wie es schöner nicht sein könnte. Und ich bin überzeugt, dass so manch einer ganz kreativ geworden ist, sich ein Osterfest der Extraklasse zu organisieren. Mit bewussterem Einkauf, mit speziellem Essen, mit tieferen Gedanken an die anderen und mit dem Verweilen im Jetzt.

Noch immer bin ich dankbar für die gewonnene Zeit. Qualitative Zeit, nenne ich sie. Weil sie mir so viel an Qualität schenkt. Bei allem, was ich tue, kann ich mir bewusst mehr Zeit nehmen. So werden die Menüs, die ich koche, etwas umfassender. Eine Velotour wird ausgiebiger. Telefonate mit meinen Freunden werden häufiger. Ich nehme ein Zusammenrücken wahr, obwohl wir zu "Social Distancing" aufgefordert werden. Und das ist es wohl, was ich eingangs meinte, als ich es als ein emotionaleres Osterfest als sonst bezeichnete.

Und nun möchte ich die Gelegenheit nützen, euch allen da draussen für eure Freundschaft zu danken. Mit jedem einzelnen verbinden mich verschiedene Erlebnisse. Lustige. Traurige. Emotionale. Leichte. Glückliche. Spezielle. Harmonische. Unvergessliche. Und wenn ich bei den unvergesslichen Erlebnissen bin, dann kommen mir zwei Erlebnisse, die ich mit Karfreitag verbinde, in den Sinn. Das erste Erlebnis stammt von früher, als es in einem katholischen Haus eher streng und gläubig zu und her ging. Musikhören war nicht erwünscht, im Fernsehen liefen nur Kreuzigungsfilme. Es herrschte eine schwermütige, traurige Stimmung. Ganz ehrlich: Der Karfreitag war nicht mein Lieblingstag im Jahr. So war das Aufschnaufen an Ostersamstag sicher jeweils hörbar … Heute kann ich glücklicherweise darüber lachen. Und noch mehr lachen muss ich, wenn ich an meine zweite Erinnerung denke: Es passiert ab und zu, dass mein Geburtstag auf den Karfreitag fällt. So habe ich diesen vor vielen Jahren mit zwei Freundinnen in Zermatt verbracht. Claudia, meine Freundin aus frühsten Zeiten, ist nicht die ausgesprochene Fleischliebhaberin. Aber wie ist es doch so interessant bei uns Menschen? Darf man etwas nicht, wird es plötzlich spannend. Und so hat sie sich zu Mittag genüsslich an einem grossen Teller mit Walliser Trockenfleisch gelabt. Als ob das aber nicht genug wäre, schob sie zum Nachtessen gerade noch einen nach. Das Trockenfleisch schmeckt im Wallis eben schon am besten … bzw. an Karfreitag nochli besser :-).

Die Bauern leben auf

2. Apr. 2020, Keine Kommentare
Letztens habe ich am Radio einen Beitrag zur Lieferorganisation "Farmy" gehört. Was ist Farmy? Farmy ist ein Online-Markt für frische und authentische Lebensmittel mit transparenter Herkunft. Dieser Lieferdienst spart sozusagen den Weg zum Markt oder zum Bauern.

Im Beitrag wurde gerade darüber berichtet, dass ein Bündner Bauer einen gewünschten Bergkäse nicht mehr liefern konnte. Ausgeschossen. Die gute Nachricht: Er konnte ein Ersatzprodukt liefern. Die aber noch coolere Nachricht, wie ich finde: Der gute Mann ist ausgeschossen. D.h. er konnte seine Produkte verkaufen. Wann ist ihm das wohl zuletzt passiert?

Welch geniale Nebenwirkung des Virus, dass sich die Menschen wieder vielmehr auf das Regionale fokussieren. Wissen wollen, woher ihr Rüebli, woher ihre Milch und ihr Käse kommen. Erlebt unsere Landwirtschaft wohl gerade einen Aufschwung? Schön wäre es. Wenn ich nämlich gerade zum Fenster rausschaue, dann schätze ich die "grüne" Aussicht schon noch enorm. Auch wenn da natürlich zahlreiche Gebäude stehen, habe ich das Privileg, immer noch sehr viel Grünfläche zu erspähen. Und wenn dann dort noch "Chuehli" weiden und sich am feinen Gras erfreuen, dann spüre ich, wie gerne ich eine Schweizerin bin, ja, vielleicht wirklich eine Kuhschweizerin :-).

Und nun hoffe ich, dass uns die Landwirtschaft noch lange erhalten bleibt, die Bauern vielleicht sogar einen Aufschwung erleben - und dann wären schon wieder 50 % erfüllt (siehe nächster Beitrag)!

50/50 - fifty/fifty

2. Apr. 2020, Keine Kommentare
Ich bin überzeugt, dass es einige da draussen gibt, die aktuell nur das Negative sehen. In ihren Augen sicherlich berechtigt. Und als mitfühlender Zeitgenosse könnte man das vielleicht sogar auch so sehen. Tatsache ist aber, dass jede noch so unglückliche Situation ihren positiven Anteil hat. 50 % positiv, 50 % negativ. Die Tatsache, dass man sich hierauf verlassen kann, ist doch irgendwie tröstlich. Nicht?

Wenn sich jetzt jemand zu Hause herausgefordert fühlt, plötzlich so viel Zeit mit sich selber zu verbringen oder vielleicht mit seiner Familie, dann kann das die Chance sein zum genauen Hinschauen. Fühle ich mich wohl mit mir? Fühle ich mich wohl bei mir? Mit dem, was ich mache? Wie verhält es sich mit meinen Wohnverhältnissen? Wie ist das, wenn ich plötzlich so viel Zeit in meiner Wohnung verbringen muss? Ist das stimmig, oder finde ich: Nein, eigentlich fühle ich mich nicht sehr wohl in meinen Räumen. Ha! Da haben wir ihn schon, den positiven 50-%-Anteil. Du fängst an zu hinterfragen. Und nützt vielleicht die momentan aufgeräumte Energie, um eine Änderung anzupacken.

Geben wir es zu: Die neu dazugewonnene Zeit gibt uns Raum für Gedanken. Und diese müssen ja nicht zwingend negativ sein. Nein, vielmehr spenden sie uns Raum für Kreativität. Denn Kreativität muss entstehen, muss passieren, muss leben. Da passt Stress nicht dazu. 

Also - vielleicht sind die Entdeckungen, die du bei dir selber machst, nicht unbedingt positiv. Dann denke immer an den positiven 50-%-Anteil, der irgendwo ist. Vielleicht musst du etwas suchen. Vielleicht braucht es einen Moment, bis du ihn findest. Aber er ist da.

Und nun - wie wäre es mit 50/50? Ein Versuch wert? Ich glaube schon!

Ich bin dann mal eben in der Jammerecke

2. Apr. 2020, Keine Kommentare
Ich glaube, ich lege aktuell relativ viel Optimismus an den Tag. Auch wenn sich auch mein Leben gerade ziemlich verändert hat, bin ich aufs Positive fokussiert. Doch jetzt verziehe ich mal eben in meine Jammerecke.

Beim Gedanken nämlich, dass ich morgen mit meinen Gspändli nach Zermatt zum Skifahren reisen würde, macht mich gerade schon ziemlich traurig. Diese Skitage sind jeweils meine Highlights des Jahres. Es ist ein Nachhausekommen, wenn wir im kleinen Elektromobil des Hotels sitzen und uns zu unserem Garni fahren lassen.

Meine Jammerphase wird nicht gerade positiv beeinflusst dadurch, dass die nächsten drei Tage Bomben-Wetter herrschen würde. Und ja, auch die Tatsache, dass auch mein zweiter geplanter Zermatt-Aufenthalt an meinem Geburtstag dieses Jahr ins Wasser fällt, hebt meine Laune nicht. Zweimal traurig!

Ganz ehrlich, dadurch, dass hier auch schönes Wetter herrscht, die Blumen spriessen und die Farben intensiver nicht sein könnten, fühle ich mich gerade auch nicht getröstet. Was heisst das für mich? Ich muss es einfach zulassen und auch aushalten. Denn - es gibt keine "Birre". Es ist jetzt einfach so. Es gibt nicht mal die Variante "vielleicht" oder "wir wissen es noch nicht". Es ist klar. Und das ist dann das Positive daran. Wir müssen nicht irgendwelche Überlegungen anstellen, ob wir sollen oder nicht.

Und nun bleibe ich noch ein wenig in der Jammerecke und belohne mich dann später mit etwas Erfreulichem. Was das sein wird? Ich weiss es noch nicht. Vielleicht einfach ein paar Zeilen des neuesten Krimis, den ich am Lesen bin.

Australische Buschblüten

2. Apr. 2020, Keine Kommentare
Vielleicht hilft die aktuelle Krise, sich auch wieder vielmehr darauf zu berufen, was uns die Natur ungebeten präsentiert und bereithält. Dazu zähle ich auch die australischen Buschblüten. Wen es interessiert, etwas mehr darüber zu erfahren, der lese hier weiter. Der Text stammt von Ian White, einem Heilpraktiker und Homöopathen, einem Australier, der mit den Blüten gross geworden ist.

Die australischen Buschblüten werden im Internet und in der Literatur oft auch als Buschblüten, Bush Flower Essenzen, Bushflowers oder australische Bachblüten bezeichnet. Das australische Buschblüten-System von Ian White besteht im Wesentlichen aus 69 Einzelessenzen, 17 Fertigmischungen, 6 Sprays und 5 Cremes. 

Das Konzept der australischen Buschblüten ist nicht neu. Die australischen Aborigines haben eine lange Tradition in der Verwendung von Buschblüten für die positive Beeinflussung von Emotionen und körperlichen Ungleichgewichten. Blütenessenzen im allgemeinen haben eine sehr lange Tradition und wurden in der Vergangenheit in Ägypten, Indien, Asien, Südamerika und Europa verwendet. In Europa haben während des Mittelalters schon Hildegard von Bingen und Paracelsus über die Heilkraft von Blütenessenzen geschrieben.

Diese therapeutische Anwendung von Blütenessenzen wurde vor über 60 Jahren von Dr. Edward Bach in England wiederentdeckt. Er benutzte die Blüten von englischen Pflanzen und hat so das bekannte Bachblüten-System mit 38 Bachblüten  geschaffen. Heute ist unsere Gesellschaft grundlegend anders als vor 60 Jahren und es besteht ein Bedarf an Blütenessenzen, die uns helfen, mit den Themen des 21. Jahrhunderts umzugehen. Ian White, ein australischer Heilpraktiker in der fünften Generation hat mit den australischen Buschblüten eine Antwort auf diese modernen Themen gefunden.

Ian White ist im australischen Busch aufgewachsen und hat viel über die australische Flora von seiner Grossmutter gelernt, die ihm auf Kräuterwanderungen die breite Vielfalt an Pflanzen und Blumen erklärt hat. Er hat dadurch schon als junger Mensch einen tiefen Respekt für die vielen heilkräftigen Pflanzen Australiens gewonnen.

Australien hat die grösste Diversität an Blütenpflanzen und ist vergleichsweise unbeeinträchtigt von industrieller Verschmutzung. Metaphysisch gesehen hat Australien eine sehr alte und weise Energie. Die australischen Buschblüten sind in dieser Hinsicht einzigartig und erklären die grosse Kraft und Wirksamkeit dieses Systems. Die australischen Buschblüten-Essenzen werden heute weltweit von unzähligen Ärzten, Heilpraktikern, Therapeuten und Privatpersonen angewendet.

Die australischen Buschblüten-Essenzen geben Klarheit, Mut, Kraft und Entschlossenheit, die eigenen Ziele und Träume zu verwirklichen. Sie helfen beim Zugriff auf die eigene Inuition, Spiritualität, Kreativität und Freude. Die Buschblüten katalysieren die eigenen Bewusst- und Heilwerdungsprozesse. Die australischen Bushflowers sind in ihrer Wirkung vergleichbar mit dem Effekt von Meditation. Die Buschblüten unterstützen dabei, negative Gedankenmuster aufzulösen und höhere Qualitäten wie Liebe, Freude, Glaube, Mut und Kraft zu kultivieren. In diesem ausgeglichenen Zustand werden negative Muster und Blockaden aufgelöst und wahre Heilung auf allen Ebenen kann stattfinden.

Und nun kann ich nur empfehlen, sich bei Bedarf Unterstützung in der Natur zu holen. Sich selber eine Mischung herzustellen kann unglaublich beglückend sein. Empfehlenswert.

Was ist denn eigentlich Angst

2. Apr. 2020, Keine Kommentare
Angst ist wohl aktuell gerade ein sehr vorherrschendes Gefühl in der Gesellschaft. Kein Wunder - eine Horrormeldung jagt die nächste. Man kommt kaum zum Durchatmen, wenn man mit den Medien in Verbindung ist. 

Doch was bedeutet das denn eigentlich, wenn wir sagen, wir hätten Angst? Klar - Angst ist ein Gefühl, eine Empfindung, ein Wahrnehmen. Aber wer macht die Angst in uns? Machen wir die selber, oder macht die jemand in uns? Sind die Medien für die Angst in uns verantwortlich? Oder kann in uns nur immer so viel Angst entstehen, wie wir auch zulassen?

Wenn ich mir selber überlege, woher denn eigentlich die Angst kommt, dann wird's kompliziert. Eigentlich finde ich, dass mir doch jemand die Angst zuträgt. Doch näher hingeschaut muss ich feststellen, dass da niemand ist. Ich allein bin die Produzentin meiner Angst. Und das ist schon mal eine erlösende Nachricht. Ich habe es in der Hand, wie viel Platz die Angst in meinem Leben einnimmt. Oder in welcher Form die Angst daherkommt. Oder mit welchen Augen ich sie anschaue. Wenn man sich selber fragt, wie sich die Angst einem präsentiert, könnte ich mir vorstellen, dass sie bei den meisten etwas Grosses visualisiert, etwas Dunkles darstellt. Was jetzt aber, wenn ich der Angst die Farbe gelb gebe? Und sie vielleicht noch etwas kleiner mache? Abstrakt? Eigentlich nicht. Wir wissen ja, zu was unsere Gedanken in der Lage sind. Vielleicht gelingt es mir ja, das aufkommende Angstgefühl für einmal nicht als grosse schwarze Welle, sondern als kleine gelbe Pflanze wahrzunehmen. Auch dazu ist unser Geist in der Lage.

Was, wenn ich aufhöre, die Angst als nur etwas Negatives anzuschauen? Klar - in vielen Situationen blockiert uns die Angst. Sie hindert uns am Weitergehen, sie bremst uns. Und sie macht uns das Leben schwer. Eben dann, wenn sie gross und schwarz ist. Ich kann der Angst aber durchaus auch etwas Positives abgewinnen. Nämlich dann, wenn ich realisiere, dass sie mich vor etwas warnt.

Und nun rate ich jedem: Spielt mal ein wenig mit euren Gedanken. Lasst mal ein kleines Theater entstehen in eurem Kopf. Werdet bunt, werdet einfallsreich. Werdet kreativ. Und wenn euch das nicht hilft, eure Ängste einzudämmen, dann gibt es ganz hilfreiche und wissenschaftlich unterlegte Möglichkeiten. Dazu erkläre ich euch gerne persönlich mehr. Also - meldet euch ungeniert bei mir.

Und plötzlich fehlen die Highlights

2. Apr. 2020, Keine Kommentare
Da wären die geplanten Frühlingsferien, die Familien-Osterfeier, für andere sind es die Ostern vorbereitenden Gottesdienste. Wieder andere freuten sich auf das traditionelle Spargelessen im Freundeskreis oder ans Fischessen an Karfreitag mit Bekannten. Wir Menschen funktionieren so, dass wir immer wieder einen Anker im Leben brauchen, an dem wir uns festhalten können. Etwas, worauf wir uns freuen dürfen. Denn - wie heisst es so schön? Vorfreude ist die schönste Freude.

Der mit der Vorfreude funktioniert in Zeiten von Corona nicht so gut. Frühlingsferien können nicht stattfinden. Vielleicht stehen sogar die Sommerferien in Italien in Frage. Die Spargeln müssen für einmal im kleinen Kreis verspeist werden, Fische springen auch nur teichweise an die Angel und gesellen sich nicht zu grossen Menschenmengen. 

Was kann man nun tun, um nicht in ein grosses Loch zu fallen? Wohin mit der ganzen Vorfreude? Bzw. woher jetzt die positive Energie nehmen, die sonst durch die Vorfreude generiert wird?

Ich glaube, jetzt geht es einfach einmal mehr darum, wieder im Kleinen zu denken? Sind in letzter Zeit Reisen eine solch unglaubliche Selbstverständlichkeit geworden - egal, ob sie nach Übersee, nach Australien oder nach Asien gingen - werden wir nun zwangsläufig etwas "gegroundet". Es kann doch auch einfach nicht sein, dass sich so viele Menschen einfach leisten können, schon mit Kleinkindern solche extremen Reisen zu erleben. Ich meine, in den letzten Jahren war es nichts mehr Besonderes, wenn sich eine Grossfamilie nach Amerika begab. Das machte man einfach so. Stimmt da nicht etwas am Gesamtkonzept nicht? Kann es denn nicht einfach auch mal wieder die Berghütte im Wallis sein? Oder das Ferienhaus in Engelberg? Sind wir ehrlich. Den Kindern spielt es keine Rolle, ob sie an der Engelberger Aa "wässerlen" oder in der Karibik. 

Ja, es gilt nun, wieder am Kleinen Freude zu haben. Da die grossen Ferien dieses Jahr vielleicht dem Virus zum Opfer fallen und man die Landesgrenze vielleicht noch längere Zeit nicht überschreiten sollte, gilt es, im Landesinnern wieder nach schönen Flecken Ausschau zu halten. Und sorry - wo sollte das besser gelingen als in der Schweiz? Am Kleinen Freude haben kann man jeden Tag. Nämlich dann, wenn man sich am Stubentisch mal wieder viel regelmässiger zu einem Spieleabend trifft. Was gibt es doch nicht alles für wunderbare Spiele? Ich glaube, Familien können sich so wieder ganz neu erfinden. Oder die kleinen Kochmomente, denen man aufgrund von gewonnener Zeit plötzlich viel mehr Aufmerksamkeit schenken kann? Vielleicht zelebriert man das feine Glas Wein auch ausgiebiger als noch vor ein paar Wochen. Schliesslich hat man richtig Zeit, es auch zu geniessen. Oder der explizit geplante DVD-Abend. Eine Auswahl von Filmen steht bereit. Wer entscheidet heute, was geschaut wird? Wie wäre es mit einem Überraschungspicknick, das von einem Familienmitglied organisiert wird? Oder eine kleine Schnitzeljagd, gerade, wenn Kinder im Haus sind?

Ich glaube, der Blick ist wesentlich. Wollen wir den Blick darauf halten, was wir im Moment nicht können, oder nützen wir die Gunst der Stunde, um ganz viel Vorfreude anwachsen zu lassen?

Und nun hoffe ich, dass ich meine freie Zeit heute endlich mal zum Sport nütze ;-).

Online - ein wirklich cooles Erlebnis

28. Mär. 2020, Keine Kommentare
Jetzt habe auch ich es erlebt: sozusagen Home-Schooling oder eben einen Online-Kurs. Vor Corona wäre für heute Weiterbildung im Romerohaus in Luzern angesagt gewesen. Mit Corona heisst es Weiterbildung zu Hause. Und ich bin begeistert, sehr sogar.

Vor einigen Tagen stellte sich uns noch die Frage, was wohl mit unserer Weiterbildung sein würde. Ehrlich gesagt sträubte sich in mir alles gegen Menschenansammlungen. Das ist es wirklich nicht, was ich jetzt will. Und bei unseren Kursen sprechen wir tatsächlich von rund 50 Personen - also schon eine kleine Menschenansammlung. Und dann kam die erlösende Nachricht: die Weiterbildung würde online stattfinden. Ich war gleich mehrfach begeistert. Zum einen, weil wir unserem Kursplan treu bleiben konnten und keine Verschiebung erforderlich wurde. Zum anderen, weil ich dem Kurs zu Hause in meiner Wohnung würde beiwohnen können. Und drittens, weil ich es sehr spannend fand, so eine Online-Schulung mal selber zu erleben. Ich war total gespannt darauf, wie das technisch ablaufen würde, und wie es sich anfühlen würde, auf diese Weise zu lernen.

Meiner Begeisterung habe ich in der Einleitung schon Luft gemacht. Es war ein Erlebnis. Ich war zwar am Abend ziemlich k.o., aber von einer tiefen Zufriedenheit erfüllt. Irgendwie fand ich das Erlebnis auf diese Weise noch intensiver. Und ich bin unseren Kursleitern zutiefst dankbar für diesen enormen Aufwand, den sie für die Vorbereitung betrieben haben. Fact ist, dass wir uns heute um 9 Uhr zu einem Live-Streaming zuschalten konnten. Dort traf ich auf die angesprochenen rund 50 Personen, die sich alle in unterschiedlichen Räumen zeigten. Da war jemand im Büro, dort jemand im Bett und wieder jemand anders fläzte sich auf dem Sofa und war gespannt dabei. Mit den Video-, Mikrofon- und Chat-Funktionen konnte dennoch ein Dialog stattfinden, und wir fassten unsere ersten Aufträge. Punktuell sollten wir uns in Lerngruppen ebenfalls online treffen. Mit Zoom kein Problem. Es entstanden lustige Dialog, mal vom Balkon, mal von der Küche aus. Vier Videos à je rund einer Stunde durften wir uns zu Gemüte führen. Das Thema Enneagramm eignete sich sehr für diese Art des Unterrichts, denke ich. Pünktlich um 15.30 Uhr trafen sich alle wieder zum Live-Streaming und wir tauschten uns über den Tag aus. Es herrschte eine aufgeräumte, positive Stimmung. Ich glaube, ich war nicht die Einzige, die von diesem Erlebnis begeistert war.

Und nun hat mir das einmal mehr gezeigt, welche Erfahrungen man machen darf, wenn man sich neuen Mitteln gegenüber offen zeigt. Auch zeigt es mir eindrücklich auf, dass jede Situation halb positiv, halb negativ ist. Und so hat dieses Corona auch in dieser Situation einen grossen Positiv-Aspekt. Wir durften ausprobieren, lernen und ganz fest profitieren.

Immer wieder diese Entscheidungen

26. Mär. 2020, Keine Kommentare
In den letzten Tagen wurde ich gleich mehrmals zu Entscheidungen gezwungen, die mir nicht so leicht fallen. Da war die Frage nach einem Spaziergang im Wald. Da war die Frage nach einer Velotour. Und da traf ich heute beim Einkaufen eine langjährige Freundin und wir begrüssten uns auf 2 Meter Distanz. Also damit habe ich schon enorm Mühe. Auch würde ich liebend gerne einfach Ja sagen zu einer Velotour, zu einem Spaziergang. Aber dann habe ich gleich wieder die Stimme des Bundesrates und vieler anderer im Kopf, die zum Daheimbleiben aufrufen. 

Eben komme ich vom Einkaufen zurück. Das ist also für mich echt kein Vergnügen aktuell. Da ist das ungewohnte Zetteli beim Eingang. Da ist der eigene Wille, immer genügend Abstand zu halten zu anderen. Dann ertappe ich mich selber dabei, wie ich immer die Luft anhalte, wenn andere nahe an mir vorbeigehen. Hat irgendwann irgendwer etwas von Luft anhalten gesagt? Ich erinnere mich nicht … Dann sind die Regale teilweise ungewohnt leer - und mein dringendstes Bedürfnis ist, möglichst rasch wieder aus dem Laden rauszukommen.

Und nun muss ich wirklich feststellen, dass mir aktuell am wohlsten zu Hause ist. Ich bin gespannt auf dieses Wochenende, an dem so gar nichts läuft. Das bietet Zeit zum ausgiebig Kochen, zum Lesen, zum Fernsehen - und ich kann gar drauf hoffen, dass mal eine Schlechtwetterfront kommt :-).

Im Home-Office angekommen

26. Mär. 2020, Keine Kommentare
Nun ist es auch bei mir so weit. Schneller als erwartet. Eigentlich wäre ich ja jetzt noch in den Ferien, aber nach dem abrupten Abbruch durfte ich bereits wieder Arbeitsluft schnuppern. Und diese war diese Woche wirklich ein wenig anders.

So lange ich in meiner "geschützten Werkstätte" zu Hause oder auf der Frutt war, bekam ich vom Corona-Virus nicht viel mit. Das ist natürlich untertrieben. Auch ich gehörte zu den Junkies, die sich laufen die Informationen zu Gemüte führten. Doch ich musste damit aufhören oder es zumindest reduzieren. So gesehen lebe ich für einmal fast ein wenig in einer Blase.

Im Büroalltag ist Corona natürlich allgegenwärtig. Arbeitsvorgänge müssen angepasst werden, die Mitarbeitenden meines Arbeitgebers haben für einmal ein ganz dickes Lohncouvert erhalten. Nicht, was die Auszahlungssumme, sondern was den Inhalt betrifft. Diverse Informationen zur aktuellen Situation müssen übermittelt werden. Und ich gebe es zu: Ich hatte immer wieder das Bedürfnis, meine Hände zu waschen oder gar zu desinfizieren. Bei allem, was ich angefasst habe. 

Und so bin ich heute einfach dankbar, im Home-Office tätig sein zu dürfen. Obwohl ich zuerst ein paar technische Hürden überwinden musste, funktionierte das ganz gut. Ich finde es ein Privileg, auf diese Art und Weise arbeiten zu dürfen. 

Am nächsten Wochenende folgt eine weitere Etappe meiner Weiterbildung. Und ja - auch hier weichen wir natürlich auf Online-Medien aus. Ich bin wahnsinnig gespannt und freue mich enorm drauf, dieses Erlebnis haben zu dürfen. Es ist für uns ein riesiger Mehrwert, in die Tipps und Tricks der digitalen Arbeitswelt eingeführt zu werden, und ich sehe das als riesige Chance auch für die Zukunft. 

Und nun bin ich schon wieder voll im Bewusstsein, dass dieses Scheiss-Corona für ganz vieles gut ist. Wir werden bewusster, wir werden einfallsreicher, wir entschleunigen, wir schätzen wieder Dinge, die vorher selbstverständlich waren. Ich bin fest der Überzeugung, dass da irgendwer das Lenkrad in den Händen hält und uns wieder aufs Wesentliche fokussieren will. Nur, dass dabei so viele Menschen leiden und gar sterben, das müsste nicht sein.

Geschenkte Zeit

24. Mär. 2020, 1 Kommentar
Ich weiss, für viele muss es irgendwie paradox klingen, die aktuelle Zeit als "geschenkte Zeit" zu bezeichnen. Schliesslich wütet auf der Welt ja der Horror.

Und doch muss ich sagen, dass ich die aktuelle Zeit sehr schätze. Das soll aber keinesfalls bedeuten, dass ich mich nicht um uns alle sorge, dass ich nicht mitleide mit denen, denen es so schlecht geht. Und dass ich nicht gedanklich auch bei den Pflegekräften bin, die sich immer wieder grossen Gefahren aussetzen. Und ganz ehrlich, wenn ich an die Situation Italiens denke, dann frage ich mich ganz extrem: Wo führt das noch hin?

Vor dieser Krise hatte ich oft das Gefühl, dass ich nicht allem gerecht werden kann, dem ich gerecht werden sollte. Manchmal war mir jeder Termin, jedes Treffen, einfach alles zu viel. Ich musste lernen, mich nicht immer mit anderen zu vergleichen, die ein scheinbar so grosses Fassungsvermögen haben, dass ihnen nie etwas zu viel ist. Aber eben - wir Menschen vergleichen immer wieder, und Vergleichen ist einfach ungesund.

So kommt mir die aktuelle Situation dahingehend entgegen, dass ich einfach nichts muss. Klar, ich bin irgendwie gerade zu Zwangsurlaub verknurrt. D. h. mein Konto kriegt auch keinen Zuwachs. Dafür bin ich aber in meinen Aktivitäten völlig frei bzw. muss eben gar keine Aktivitäten planen. So habe ich mir den Tag eingerichtet, dass ich morgens mein Zuhause immer wieder ein wenig auf Vordermann bringe oder mich um Bürosachen (die lieben Steuern) kümmere. Am Mittag sorge ich für die kulinarische Verpflegung von meinem Mami und mir. Und nachmittags widme ich mich all der Lektüre, die da auf mich wartet. Versinke in spannende Krimis oder lasse mich von weisen Schriftstellern inspirieren. 

Und nun frage ich mich: Ist das nicht ein unglaubliches Privileg? Doch, ich finde schon. Und so schaue ich die aktuelle Zeit für mich als geschenkte Zeit an und hoffe, dass wir dennoch irgendwann mal Licht am Horizont sehen und uns auf eine glückliche Zukunft freuen dürfen.

Zuhause angekommen

21. Mär. 2020, Keine Kommentare
Ich gebe es zu: Ich stand der Rückkehr nach Hause heute mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Aber es gab kein Rütteln. Wir mussten unser "Wohnigli" auf der Frutt räumen. Auch hier wirkt Corona. Nicht im direkten Sinn, aber halt indirekt doch auch. Die Angst ist überall.

Und doch fühlte man sich auf der Frutt irgendwie sicher. Allein schon die Tatsache, unter dem blauen Himmel, in der freien Natur zu sein, mutete positiv an. Es war gesund. Es war wohltuend. Es war schön! Was würde uns im Tal unten antreffen, fragten wir uns bei der Bahnfahrt. Zuerst fiel auf, dass ein Mitarbeiter alle Schlitten kellertauglich machte und versorgte. Diese würden heuer keinen Einsatz mehr finden. Ansonsten war nichts spürbar. Im Gegenteil: Der Frühling lag in der Luft, überall blühten Blumen. Von weiss zu grün - auch schön, wie ich feststellen musste.

In der Apotheke in Kerns wurden wir dann zum ersten Mal mit der neuen Identität konfrontiert. Ich wurde von einer Mitarbeiterin mit Maske bedient. Schon irgendwie komisch. Dem Einkauf beim Grossverteiler (ein tolles Modewort) stand ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Desinfizieren, Nümmerli ziehen - und irgendwie fasse ich nichts mehr gerne an. Ich schrieb es ja schon: Ich werde wohl langsam paranoid.

Wir haben die Frutt heute mit viel Wehmut verlassen. Doch kaum habe ich meine Wohnung betreten, waren die negativen Gefühle vorüber. Zu Hause ist es halt schon auch schön.

Und nun freue ich mich einfach ganz fest auf die nächsten Ferien auf der Frutt, dem kleinen Idyll in den Bergen.

Stille Schaffer

20. Mär. 2020, Keine Kommentare
Gerade in der aktuellen Krisensituation ist man auf stille Schaffer angewiesen. Da sind die Pflegenden, da sind aber auch die vielen Verkäufer, die Lieferdienste etc. Ihnen gebührt ein riesiger Dank. Wenn man als Vereinsmensch in einem Verein unterwegs bin, wie ich das seit vielen Jahren bin, weiss man, wie unersetzlich auch dort stille Schaffer sind.

Wenn ich diese Zeilen schreibe, dann denke ich gerade besonders an eine stille Schafferin aus meinem Verein. Ich bewundere alles an ihr: Sie ist eine totale Sportskanone und macht Liegestützen mit einer Leichtigkeit wie ich in den Pommes-Chips-Sack greife. Sie ist eine absolute Teamplayerin. Eine Spielerin, wie sie sich jede Trainerin wünscht. Nämlich eine, die um ihre eigene Person kein Aufheben macht, die eigenen Bedürfnisse oft in den Hintergrund stellt, immer da ist - und mit Vollgas in den Trainings mitwirkt. Daneben, dass sie als Sportcrack und als Teamplayerin perfekte Voraussetzungen mitbringt, ist sie eben auch noch eine stille Schafferin. Eine, die auch hier wieder um ihre eigene Person enorm wenig Aufsehen macht. Was ich aber schade finde, auch wenn einem Trainer solch bescheidenen Spielerinnen das Leben natürlich leichter machen. Doch "meine" stille Schafferin dürfte definitiv mehr Aufheben um sich selber machen.

Nebst dem, dass sie in zwei Jobs tätig ist und damit extreme Vielseitigkeit und Flexibilität beweist, arbeitet sie ehrenamtlich in Sportverbänden mit, wirkt ausserdem da mit, arbeitet dort mit. Ist in unserem Verein als engagiertes Vorstandsmitglied tätig. Aber das alles erfährt man nur so ganz nebenbei. Und man muss genau hinhören, so still ist sie, was ihre eigenen Auszeichnungen betrifft. Und wenn man dann eben genau hinhört, vielleicht auch noch zwischen den Zeilen, dann merkt man: Wow!

Meine "Volleykarriere" ist nun beendet. Was ich daraus mitnehme, sind viele schöne Erinnerungen und wertvolle Erfahrungen. Aber vor allem freue ich mich auf jedes Zusammentreffen mit der stillen Schafferin, auf die ich hoffentlich auch in Zukunft zählen darf. Nebst ihrem beeindruckenden Wesen hat sie mich immer wieder mit zahlreichen Gesten beeindruckt. So stammt von ihr der feine Honig in meinem Küchenschrank. So denke ich jeweils beim Anziehen der bequemen Socken an sie, weil ich sie von ihr geschenkt erhalten habe. Und so ziert seit neuestem ein "Windschlauch" (oder wie nennt man das Teil um den Hals?) meinen Hals beim Skifahren, den ich auch ihr verdanke. Eine stille Schafferin, die immer auch an die anderen denkt.

Und nun hoffe ich, dass alle stillen Schaffer immer auch mal wieder Anerkennung für ihr Wirken erhalten, denn ich bin überzeugt, dass Anerkennung unseren Motor teilweise auch mitantreibt.

Gibt es so viele Tourenfahrer?

20. Mär. 2020, Keine Kommentare
In den letzten Tagen habe ich auf der Frutt so viele Tourenfahrer wie nie zuvor gesehen. Von überall her kamen Menschen auf ihren Tourenskis. Von der Stöckalp, von ihren Häusern, von bestiegenen Bergen etc. Es fand eine richtige Entschleunigung statt. 

Und ich selber habe die Gunst der Stunde genützt, mich mal wieder ausgiebig mit dem Tourenfahren zu beschäftigen. So habe ich bewusst etwas schwierigere Aufstiegspassagen gesucht, in denen ich üben musste, mit den Skis richtig aufzutreten und Halt zu finden. Auch habe ich die "Spitzkehren" geübt und hoffe damit, für die nächste Saison gerüstet zu sein. 

An Weihnachten habe ich seit langem mal wieder eine Tour genossen. Und ehrlich gesagt, war es von der Empfindung her die schönste, die ich je erlebt habe. Früher war ich immer mit Tourenfahrern unterwegs, die ein Tempo anschlugen, das ich nie zu halten vermochte. So fühlte ich mich ständig gestresst, weil ich ja diejenige war, die immer als Letzte den Berg erreichte. Wer kennt es nicht? Als Nachzügler kommt man zu seinen Kollegen, die gerade einen kurzen Halt eingelegt haben und offensichtlich auf einen warten. Hat man dann aufgeschlossen, machen sie sich sofort weiter. Ein Horror-Szenario, wenn ich mir das heute überlege. Und ich frage mich, wie ich mir das so oft antun konnte.

Doch an Weihnachten war das anders. Mit einer Freundin und ihrem Mann bestieg ich die Hagleren. Das war vom zeitlichen Aufwand her kein Mordsstück und passte perfekt als "Einsteigstour" für mein "Comeback". Vor allem aber schätzte ich, dass der Mann in der Gruppe seines Schrittes davonzog ohne uns zu stressen. Und meine Freundin und ich nützten den Aufstieg, um spannende Gespräche zu führen und spürten damit kaum, dass wir aufstiegen und zwischendurch auch mal etwas fester "schnaufen" mussten. Ja, so stelle ich mir das vor. Und genau so habe ich es jetzt auch auf der Frutt erlebt, als ich mit den Tourenskis unterwegs war. Meditativ.

Und nun weiss ich, dass ich mich nie mehr zu solchen Unternehmen hinreissen lassen werde, auf die ich schon im Vorfeld nervös bin und bei denen ich nichts tue als zu leiden.

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